Wie viele Wölfe gibt es in Schleswig-Holstein?
In Schleswig-Holstein gibt es zurzeit zwei sesshaften Wölfe. Umherstreifende Wölfe sind allerdings schon mehrfach nachgewiesen worden. So kam es vermehrt zu nachgewiesenen Wolfrissen bei denen Nutztiere getötet oder verletzt wurden. Bestätigt wurden für 2018 bereits mehr als 65 Risse von Nutztieren in Schleswig-Holstein (Stand: 09. November 2018).
Gibt es für Wölfe genug Nahrung und geeignete Lebensräume in Schleswig-Holstein?
In Schleswig-Holstein ist trotz eines vergleichsweise geringen Waldanteils und vieler Kultur- und Siedlungsflächen ausreichend Nahrung vorhanden. Allein in Schleswig-Holstein werden vom Menschen jährlich 39.896 Tiere Rehwild erlegt (Jagd- und Artenschutzbericht 2017).
In Schleswig-Holstein gibt es geeignete Lebensräume. Für eine erfolgreiche Jungtieraufzucht sind zusätzlich großräumige Rückzugsmöglichkeiten notwendig. Durch die Zersiedlung und Zerschneidung der Landschaft existieren diese nur noch in geringem Maße.
Wie kommen die Wölfe nach Schleswig-Holstein?
Wölfe wandern ab einem gewissen Alter aus ihrem Heimatrudel ab und machen sich auf die Suche nach geeigneten eigenen Lebensräumen und Geschlechtspartnern. Dabei können sie in kurzer Zeit Strecken von vielen hundert Kilometern zurücklegen. Viele der in Schleswig-Holstein bislang festgestellten Tiere stammen aus Wolfsgebieten in den östlichen Bundesländern. Aktuelle Untersuchungen des Wolfsmanagements haben gezeigt, dass es sich bei den derzeit im Lande vorhanden Tieren um Jungwölfe handelt, die 2017 in der Nähe der dänischen Kleinstadt Ulfborg geboren wurden.
Gibt es ein Auswilderungsprogramm für Wölfe? Werden sie ausgesetzt?
Nein, es gibt kein Auswilderungsprogramm für Wölfe. Wölfe breiten sich auf natürliche Weise in Deutschland wieder aus. Jungwölfe verlassen ihr Rudel und wandern zum Teil mehrere hundert Kilometer, um ein geeignetes Revier zu finden und dort ein eigenes Rudel zu gründen.
Wie weist man einen Wolf nach?
Hinweise geben die Trittsiegel (Spuren), die Losung (Kot) und der Riss (das gerissene Tier). Die Spuren müssen von einem ausgebildeten Wolfsbetreuer geprüft und bestätigt werden. Jede Meldung eines vermeintlichen Wolfes ist nützlich, mehrere Einzelmeldungen können ein aufschlussreiches Gesamtbild ergeben. Als Wolfsnachweise gelten Fotobelege, Totfunde oder genetische Untersuchungen. Ansprechpartner in Schleswig-Holstein für Meldungen sind die Wolfsbetreuer SH (wolfsbetreuer@wildpark-eekholt.de, Wolfshotline: 0174-6330335).